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28. Oktober 2025Unser Hildesheim. ein kulturelles Welterbe. Wir sind stolz darauf, aber geht Da vielleicht noch mehr?
Guido Fuchs präsentiert in seinem eben erschienenen, handlichen, Band fünfzig Hildesheimer Kunst- und Kulturdenkmäler, die teilweise nicht unter Denkmalschutz stehen, damit auch jederzeit unter der Abrissbirne verschütt gehen oder hinter einer Wärmedämmung verschwinden können. Also ohne Bedeutung? Das kommt darauf an. Der rätselhafe Mann, Einumer Straße 23, Die freundliche Oma, Triftäckerstraße 2A, Der Brücken bauende Arbeiter,Hornemannstraße 12, Die plaudernden Stadionfrauen, An der Pottkuhle 1, Das besiegte Böse, Pfaffenstieg 2, Der durstige Maurer, Bismarckstraße 7, Das seifenblasende Kind an der KUFA, Langer Garten 1, und so weiter.
Wir können täglich an ihnen vorbeigehen, ohne sie bewusst wahrzunehmen. Was der Autor mit Sherlock Holmes-Instinkt über sie herausgefunden hat und im Plauderton weitererzählt, lässt sie als heimliche Sehenswürdigkeiten entdecken. Der Autor, ein Professor der Theologie, gräbt nicht nur in den Archiven nach, spricht mit den Hausbewohnern und Nachbarn. Der wachsame Fuchs (am Ausgang Marienburger Straße hingesprüht) kommt auch auf dem Fahrrad bei den Graffiti-Sprayern im „Klingeltunnel‟ vorbei und redet mit den jungen (Aktions-)Künstlern bei einer Flasche Bier über ihre Konzeption.
Ein informatives, zwischendurch auch witziges, Buch mit ansprechendem Layout, das man gerne verschenkt, und dann doch nicht einpackt, weil man es lieber selbst lesen und intensiv anschauen möchte.
Bernhard Gallistl
Guido Fuchs, Hildesheimer Köpfe. Kleine Geschichten zu besonderen Gesichtern.
Hildesheim: Verlag Monika Fuchs,180 Seiten|21,6 × 16,3 cm | Hardcover| Fadenheftung. Preis 20€


